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Artikel: „How Romania Fails its Battered Women“

– 8 Gründe, wieso Rumäniens Gesellschaft Opfer häuslicher Gewalt vernachlässigt

Wenn es um häusliche Gewalt gehe, befinde man sich immer noch irgendwo im Mittelalter, wird Valentina Rujoiu, Professorin an der Universität in Bukarest, zitiert. Im Artikel „How Romania Fails its Battered Women“ wird anhand von acht Gründen eindrücklich erläutert, weshalb misshandelte Frauen in Rumänien einen so schweren Stand haben. Immer wieder werden die Erklärungen der unterschiedlichen Problematiken durch explizite Beispiele ergänzt, was den Artikel meines Erachtens sehr lebhaft und fassbar macht.

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Es wird deutlich, dass die allgemeine Einstellung der rumänischen Bevölkerung – die Frauen eingeschlossen – einen sehr grossen Teil zu der Problematik beiträgt. Die patriarchale Mentalität der Gesellschaft führt dazu, dass es oft als wichtiger erachtet wird, dass eine Ehefrau die ihr zugeteilten Aufgaben und Erwartungen erfüllt, als dass ihre persönliche Sicherheit gewährleistet ist.Viele Frauen wachsen in einem Umfeld auf, in dem die Idee verbreitet ist, dass eine verheiratete Frau ihrem Ehemann gefügig sein muss und dass sie verpflichtet ist, alles für ihn zu tun, was er von ihr verlangt. Infolgedessen empfinden oft sogar die Frauen selbst eheliche Vergewaltigung nicht als körperlichen Missbrauch und daher auch nicht als Verbrechen. Ausserdem besteht die gesellschaftliche Erwartung, dass Frauen bei ihren Ehemännern bleiben sollen. Trennungen werden als schändlich abgewertet und teilweise wird gesagt, geschiedene Frauen seien nicht fähig, ihre Ehemänner zuhause zu behalten.

Es ist eine verbreitete Meinung in Rumänien, dass, was innerhalb der eigenen vier Wänden passiert, auch dort bleiben soll. Daher wird häusliche Gewalt auch oft als private Angelegenheit, statt ein zu unterbindendes Verbrechen gesehen. Meistens schweigen dsc023143242misshandelte Frauen weil sie denken, dies sei normal, oder aus Angst davor, von anderen verurteilt zu werden. Leider ist Zweiteres auch all zu oft der Fall. Dazu kommt, dass es für Opfer, welche tatsächlich Unterstützung und Schutz suchen, zu wenige kompetente Anlaufstellen gibt.

Obwohl die gesetzliche Grundlage vorhanden wäre, haben Frauen nach wie vor einen schweren Stand wenn sie ihre Ehemänner der Misshandlung beschuldigen und anklagen wollen. So funktioniert beispielsweise die Umsetzung der Einstweiligen Verfügung, welche in Rumänien erst 2012 eigeführt wurde, keineswegs so reibungslos wie es sein sollte. Zu diversen weiteren Hindernissen, die den Prozess erschweren, kommt, dass eine solche einstweilige Verfügung relativ lange braucht, bis sie tatsächlich ausgesprochen wird. Im Schnitt muss eine Frau 33 Tage auf deren Inkrafttreten warten. Der Artikel schliesst mit den Worten: „For most women, this is 33 days too long“.

Während dem Lesen des Artikels wird klar, dass die Hauptproblematik die Mentalität der Gesellschaft ist. Die Einstellung, dass Frauen ihren Ehemännern untergeben sind und ihnen zu gehorchen haben, ist weitverbreitet. Teilweise vertreten sogar die Frauen selbst diese Einstellung. Leider gibdom-vi-mage-two-jpeged32t es zudem zahlreiche Gründe für diejenigen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, dies nicht zu melden. Und schliesslich hapert es nach wie vor an der Umsetzung bestimmter Frauenrechte, auch wenn sich die Gesetzeslage für rumänische Frauen im letzten Jahrzehnt verbessert hat.

 

Das von ora unterstützte Frauenhaus in Gheorgheni, in Rumänien, soll eine Anlaufstelle für eben solche Opfer jeglicher Art von Gewalt sein. Es soll jenen Frauen, die sich getraut haben von zuhause zu fliehen, Schutz und die Möglichkeit, sich ein selbstständiges Leben aufzubauen, bieten. Mit der Spende eines nicht mehr gebrauchten BHs oder einem finanziellen Beitrag mit dem Vermerk „BH gegen Gewalt“ auf unsere Kontonummer 30-19969-6 sind auch Sie mit dabei!

 

> Zum Artikel „How Romania Fails its Battered Women“

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